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Motiviert durch einen hohen Nervfaktor bei der Suche nach banalen Informationen – so dachte ich jedenfalls – schreibe ich heute diesen Eintrag. Das Thema Gründung habe ich vor etwa einem halben Jahr genauer ins Auge gefasst und heute kann ich sagen: durch die Pflichtaufgaben am Anfang sind wir durch.

Was kommt zuerst, was zuletzt?

Ich wollte einfach nur wissen, was ich in welcher Reihenfolge zutun habe und wie lange ich dafür in etwa veranschlagen muss. Woran hakt es häufig, wie kann man den Prozess vielleicht beschleunigen, etc. Die folgende Liste ist chronologisch und ich habe sie bewusst kurz gehalten. Wenn ihr zu den einzelnen Punkten Fragen hat oder es komplett anders erlebt habt freue ich mich über eure Kommentare. Bei uns ging es um eine Kapitalgesellschaft, bei Personengesellschaften verhält sich das Ganze etwas anders.

1. Gründung bei dem Notar eures Vertrauens. Steuerberater haben da meist einen guten Tipp.
1. Konto auf Gesellschaft in Gründung eröffnen + Stammkapital einzahlen, dazu nötig: Notariell beurkundete Satzung (Original), Beschluss über die Bestellung der Geschäftsführung (Original), Kopie der Anmeldung zum Handelsregister, Sämtliche Gründer müssen anwesend sein
2. Meldung beim Notar, dass das Geld eingegangen ist
3. Notar veranlasst Eintragung in das Handelsregister
2. Gewerbeanmeldung nachdem alles in Handelsregister eingetragen ist; jetzt erfolgt ein automatischer Hinweis an das zuständige Finanzamt. Dazu unten nochmal mehr.
3. Formular Finanzamt ausfüllen, um die Steuernummer zu beantragen. Dafür notwendig ist die Eröffnungsbilanz
4. Die Gewerbeanzeige bei der IHK sollte durch die Gewerbeanmeldung ebenfalls automatisch passieren, wenn man ein paar Wochen nach Gewerbeanmeldung noch nichts von der IHK gehört hat vielleicht einfach einmal nachhaken

Das war es grundsätzlich schon. Im Anschluss folgt dann zwar nicht weniger aber regelmäßigere Arbeit wie zum Beispiel die Umsatzsteuervoranmeldung beim Finanzamt.
Speziell zum Finanzamt ist mein Tipp: Lieber einmal mehr nachfragen und anrufen als warten, dass etwas passiert. Nur weil es versprochen wurde passiert es leider noch lange nicht. Gerechterweise muss man wahrscheinlich sagen, dass sich die Arbeitsweise je nach Amt unterscheidet – in unserem Fall war es jedoch ein kleines Drama. Es hat trotz starkem Druck von meiner Seite (ich fühlte mich teilweise echt schon wie ein Babysitter) 10 Wochen von Gewerbeanmeldung bis zum Erhalt der Steuernummer gedauert, alle Quellen die ich hatte sagten was von 4-6 Wochen.

Fragen die ich hatte oder worüber man noch nachdenken sollte

• Je nach Geschäftsmodell: brauchen wir Versicherungen? Betriebshaftpflicht, Produkthaftpflicht, Rechtsschutz
• Der private Versicherungsstatus ändert sich sobald man selbstständig ist und das wird nicht gerade günstig. Hier sollte man sich umfassend mit der Frage gesetzlich vs. privat versichert beschäftigen
• Sind die AGB auch schon notwendig bei der Gründung? Nein, sind sie nicht.

Viele Grüße und viel Erfolg!

Situation:
Mit dem Brief der erfolgreichen Eintragung in das Handelsregister kommen fünf weitere – 2 mal Werbung und 3 mal Betrug. Klasse wie schnell das mit der Datenweitergabe geht…

In den drei Fällen soll ich Geld überweisen für die Eintragung in irgendwelche Register. Mit Sicherheit ist es Zufall, dass alle Schreiben den Originalen zum verwechseln ähnlich sehen…Ich möchte nicht wissen, wieviele Gründer die Kohle einfach zahlen – gerade solche mit Migrationshintergrund und ggf. schlechten Deutschkenntnissen. Die echte Zahlung ist übrigens mit einigen anderen Positionen für ein paar Euro zu haben, die Betrüger wollten bei mir zwischen 500 und 600 Euro.

Was sind das für Leute? Auf soeinen Mist kann man doch nur kommen, wenn man sein Geld als Abmahnanwalt verdient und es nicht reicht, um die Leasingrate vom zweiten Porsche zu bezahlen. Solche Affen!

Es gibt was Neues, endlich ist es spruchreif: die Selbstständigkeit. Inspiriert von Gesprächen mit Kunden und Kollegen während meiner Zeit bei OSCAR viel mir immer häufiger auf, dass die meisten Softwareanwendungen großer Mist sind, weil sie versuchen alles zu sein.
Mit einem OSCAR-Kollegen habe ich mich schlussendlich zusammen getan und das „Problem“ oder vielmehr die Lösung dessen vertieft.

Wir selber hatten uns bei OSCAR jahrelang mit SugarCRM rumgeschlagen und so stand schnell fest: wir machen es selber und besser. Der Markt der CRM-Systeme passte ebenfalls – Verbreitung bei Großunternehmen gigantisch, bei kleinen Unternehmen jedoch mau. Wer mehr wissen möchte ist aufgerufen sich auf CentralStationCRM.com umzugucken. Momentan gibt es zwar nur einen kleinen Teaser + Blog, aber auch das wird sich bald ändern.

Wir arbeiten jetzt seit einigen Monaten intensiv an dem Produkt und ich stelle täglich fest, dass es genau das ist was ich machen möchte. Die Zusammenarbeit mit meinem Partner ist einfach klasse – er ist ITler durch und durch – und wir sprudeln nur so vor Ideen. Eigentlich täglich müssen wir uns bremsen und das erste Produkt in den Mittelpunkt rücken.

Das musste mal raus – viele Grüße aus Köln!