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Fettnäpfchen im Social Web: Die Diskussion um Daimler, Facebook & Beleidigungen

Das Social Web ist ganz aufgeregt, weil Daimler jetzt angeblich auch in das Fettnäpfchen getreten ist und sich öffentlich zum Horst macht. Schade sagen viele, denn bisher hat man die Social Media Aktivitäten des Stuttgarter Konzerns schon häufiger im Zusammenhang mit „Best Practice“ gehört. Ich finde das Thema ziemlich überbewertet und die Kritik an Daimler als Konzern reichlich unbegründet.

Was ist passiert?

In einer Facebook Gruppe von Daimler Arbeitnehmern gegen das Bauprojekt Stuttgart 21 gab es Beleidigungen einzelner Daimler Mitarbeiter gegenüber einem Kollegen – dem Chef des Laden, Dieter Zetsche. Die im Volksmund bereits verbreitete Bezeichnung „Spitze des Lügenpacks“ wurde hier wieder aufgegriffen.
Im Detail kann man das zum Beispiel bei Golem.de nachlesen.

Was war die Reaktion von Daimler Seite?

Irgendwie hat die Personal / Social Media Ecke davon mitbekommen und zwei Maßnahmen ergriffen: Kontaktaufnahme zu Facebook mit dem Hinweis auf die Gruppe oder die Bitte um Sperrung und man hat die beleidigenden Kollegen zum Gespräch mit der Personalabteilung gebeten.

Daimler hat alles richtig gemacht

Auch wenn sich solch eine Nachricht wie ein Lauffeuer verbreitet, ich finde zum einen nichts verwerfliches aber auch kein absolutes No-Go für den Umgang im Social Web auf Seiten von Daimler. Es ist zwar ein Konzern mit rund 260.000 Mitarbeitern, öffentliche Kollegen oder Chef Beleidigungen sind dennoch ein klarer Fall für ein Personalgespräch.
Hat man jetzt hinterher spioniert? Daimler sagt Nein und das Gegenteil muss erst einmal bewiesen werden. Wie unwahrscheinlich ist es, dass in der Gruppe der Daimler Leute gegen S21 einer die Kommentare seltsam gefunden hat und die Beleidigung vom obersten Daimler Mitarbeiter nicht einfach hinnehmen wollte?

Laut Daimler Aussage war der Betriebsrat über die Gespräche informiert und sogar anwesend. Schlussendlich haben die Gespräche nicht einmal Konsequenzen für die beleidigenden Kollegen gehabt. Was ist also falsches an dem Vorgehen zu finden? Oder anders gefragt: was hätte Daimler tun können? Eine Diskussion in der Gruppe starten, warum sich soetwas nicht gehört? Dreckwäsche öffentlich auf Facebook waschen? Die Löschung der Gruppe nach den Einträgen kann sicher diskutiert werden, aber grundsätzlich halte ich das Vorgehen von Unternehmensseite für gerechtfertigt und durchaus gangbar.

Andere Meinungen?

Update:

Daimler hat in seinem Blog Stellung bezogen, sehr gut wie ich finde
Ethority hat ebenfalls dazu gebloggt. Das wäre dann wohl das Gegenteil zu meiner Meinung. Offenbar möchte da jemand Monitoring verkaufen…Aber wie soll das hier helfen?