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Fünf CRM Systeme im Vergleich – heute: CAS PIA

CAS PIA von CAS Software ist eines der fünf CRM-Systeme, die ich im Rahmen meiner kleinen Tauglichkeitsstudie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) angeschaut habe.

CAS PIA ist in Deutschland entwickelt und wird dort ebenso betrieben. Im Hinblick auf rechtliche Fragen ist dies ein erstes Plus für potentielle Kunden aus Deutschland doch dabei bleibt es leider nicht. Meine Charakterisierung: durchschnittlicher Funktionsumfang, altmodische Oberfläche, renommierter deutscher Anbieter, faires Preismodell.

CAS PIA im Einsatz eines kleinen Unternehmen ggü. dem Durchschnitt von Salesforce, SugarCRM, Zoho und Highrise

Funktionsumfang

CAS PIA kommt mit einem großen Funktionsumfang daher. Im Vergleich zu dem Wettbewerber Salesforce bietet es jedoch nur zwei Versionen, welche sich lediglich durch die Menge der zu speichernden Daten sowie die Möglichkeit des mobilen Zugriffs unterscheiden.

Neben den klassischen CRM Funktionen gibt es in CAS PIA Aufgabenmanagement sowie Projekte, allerdings sind diese recht rudimentär implementiert. Es gibt sowohl eine mobile Webseite als auch eine Iphone APP, welche ich jedoch nicht getestet habe.
Es gibt eine Hand voll vorgegebener Auswertungsmöglichkeiten (Berichte) in CAS PIA. Diese zeigen aus meiner Sicht eine ziemlich deutliche Richtung: Umsätze nach Mitarbeiter, Verkaufschancen nach Verantwortlichkeit sprich: Wer hat was geschafft und wer performt wie. Auch bei den sonstigen Funktionen wie Notizen zu Personen habe ich den Eindruck gewonnen, dass Kollaboration nicht gerade die Stärke oder das Ziel von CAS PIA ist. Im Prinzip schreibt man seine Notizen in ein endlos langes Textfeld und trennt die Einträge durch Timestamps. Durchsuchen kann man die Felder nicht mit der Suche.
Das Importieren von bestehenden Datensätzen ist aus Outlook, CSV oder Vcard Dateien möglich und damit umfangreich und ausreichend. Einen Komplettexport der Daten kann man ebenfalls durchführen. Aufgaben, Verkaufschancen, Kontakte und mehr werden dabei als einzelne CSV Dateien ausgegeben. Gut gelöst.

Ein Manko bei CAS PIA ist die Volltextsuche. Wie schon erwähnt werden Notizen pro Objekt (also eine Person, Verkaufschance oder Projekt) in ein Textfeld gespeichert. Beim Suchen findet man lediglich die Objekt selber, also z.B. Herrn Mayer. Hier sind andere Systeme deutlich besser.

Nutzerfreundlichkeit

Fangen wir mit der Oberfläche an: CAS PIA erinnert stark an ein fest installiertes Office Programm das im Browser ausgeführt wird. Was die Wiedererkennung angeht kann das für den ein oder anderen Microsoft Office Nutzer positiv sein, jedoch ist das System sehr überladen und voll mit kleinen Funktionen. Es gibt für alles einen eigenen Punkt in der Hauptnavigation: Suche, Kontakte, Kalender, Dokumente, E-Mails etc – 12 Stück an der Zahl. Der Sinn dahinter erschließt sich mir nicht ganz, in jedem Fall ist es unübersichtlich.
Bei dem Test gewinne ich immer mehr den Eindruck als würde ich direkt in der Datenbank arbeiten – jede Maske sieht gleich aus, die Felder unterscheiden sich vom Design kaum voneinander.

Wenn man die Arbeitsweise und den Aufbau verstanden hat findet man sich zwar gut zurecht, allerdings kommt hier an keiner Stelle Spaß auf. CRM ist die reine Dateneingabe und Ausgabe wird hier vermittelt. Durch die verwendete Technologie ist CAS hier auch eingeschränkt und hat wenig Spielraum für eine „schicke Anwendung“, wie zum Beispiel von 37signals geschaffen.

Der Hilfebereich von CAS PIA ist entsprechend dem Funktionsumfang sehr umfangreich. Für nahezu alle Bereiche gibt es Erklärungen und im Gegensatz zum System selber durchsucht die Suche Volltext. Alle Hilfetexte sowie natürlich das System sind bei dem Anbieter aus Karlsruhe deutsch. Lediglich durch Bilder und ein paar mehr Anwendungsbeispiele könnte die Suche aus meiner Sicht besser werden.
Insgesamt ist die Hilfe ein Lichtblick bei der Nutzerführung von CAS PIA, ansonsten kann das System leider nicht besonderer mit der Usability punkten.

Anbieter

CAS ist ebenso wie Salesforce schon lange im Geschäft. Im Gegensatz zu dem häufig als Branchenprimus bezeichneten Anbieter aus den USA ist CAS allerdings nicht direkt mit Websoftware gestartet sondern hat seine verschiedenen CRM Angebote klassisch als Installation im Kundenhaus verkauft bzw. vermietet.

Die CAS Referenzliste beinhaltet große Namen wie Daimler oder EON, auf den Seiten von CAS PIA werden insbesondere kleinere Unternehmen genannt. Startups bis zu Unternehmen mit 200 Mitarbeitern nutzen die webbasierte Lösung.
Durch die lange Erfahrung und die entsprechenden Strukturen kann CAS natürlich als Anbieter punkten. Die Daten werden bei einem Münchener Hostingpartner verwaltet. Die Nähe zum deutschen Markt und Kunden ist daher sehr gut gegeben. Nach Ablauf einer 30-Tage Testversion werden die Konten bei CAS PIA gelöscht sofern Sie nicht zu einem bezahlpflichtigen Paket hochgestuft werden. Eine dauerhaft kostenlose Version, z.B. für Startups gibt es leider nicht.

Kosten

Bei den Kosten liegt CAS PIA im Mittelfeld der getesteten Lösungen. Wie weiter oben erwähnt gibt es zwei unterschiedliche Versionen – 7,90 € Netto monatlich pro Nutzer sowie das große Paket für 19,90 € Netto / Monat & Nutzer. Zusätzlicher Speicherplatz sowie die mobile Synchronisation werden separat berechnet.
Wer ohne mobilen Zugriff und mit einem GB Daten für die komplette Firma auskommt fährt damit sehr günstig. Allerdings ist insbesondere der mobile Zugriff ein essentielles Feature in der täglichen Arbeit; ich würde nicht ohne auskommen wollen. Das Beispielunternehmen in meinem Test (10 Mitarbeiter) würde damit monatlich knapp 200 € Netto plus ggf. Kosten für den „Mobile Sync“ bezahlen.

Als Zahlungsdaten akzeptiert CAS Bankeinzug oder Kreditkarte, für die primäre Zielgruppe sicher ausreichend.

Fazit

Für mich ist CAS PIA ein gutes Beispiel für zu viele Funktionen bzw. mangelhaftem Produktdesign. Die Oberfläche entspricht einfach nicht dem Stand der Technik, wirkt altmodisch und kompliziert. Auch wenn ich mich nach dem Test relativ sicher durch die Menüstruktur bewege, habe ich das Gefühl auf jeder Seite die gleiche Formularwüste zu sehen. Auch das CAS ein starker Anbieter aus Deutschland ist und eine faire Preisstuktur offeriert kann mich darüber nicht hinwegtrösten.

Ein Hinweis zum Ende:
Ich bin beruflich seit kurzem selber CRM Anbieter, habe meine Benchmark Reihe jedoch vor dieser Tätigkeit durchgeführt. Ich habe die genannten Anbieter aus Sicht eines 10-Mann Unternehmens bewertet und verfasse immer wenn ich die Zeit finde einen Text zu meiner Analyse.

Gliederung dieser noch unvollständigen Benchmark Reihe für CRM Systeme in KMU:

Übersicht
Salesforce Analyse
CAS PIA Analyse

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3 Kommentare zu “Fünf CRM Systeme im Vergleich – heute: CAS PIA”

  1. Donnerstag, 19. Juli 2012 at 01:28

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  3. Freitag, 25. Januar 2013 at 10:35

    moda 2013 sagt:

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